Olympus OM Zuiko AUTO-MACRO 90mm f2
Seit Jahren suche ich nach dieser Linse. Dieses Objektiv ist sehr selten und steht deshalb fast nie im Angebot. Steht es dann mal im Angebot und der Zustand ist entsprechend, so ist dies meist mit hohen Kosten verbunden. Glücklicherweise konnte ich die unten abgebildete Linse, zu einem vertretbaren Preis ergattern.



Da ich mit Olympus die Welt der Fotografie betreten habe und bereits seit einigen Jahren mit den analogen Linsen an Digitalkameras fotografiere, sind mir die Zuiko Objektive vertraut. Die hochwertige Verarbeitung und die kompakte Bauform sprechen mich besonders an.
Vor dem Kauf habe ich viel in Altglas-Foren über die legendären Zuiko Linsen gelesen. Immer wieder wurden den Linsen beinahe magische Eigenschaften nachgesagt. Meistens ist die Rede von “fluidem”, “butterweichem” Bokeh oder das Objektiv wird schlichtweg als Bokehmonster betitelt. Ich las die Texte, sah die Bilder und das “haben-wollen” Gefühl wuchs in mir. Hat einem das Zuikofieber einmal gepackt, so lässt es einem wohl nie wieder los. Doch lassen wir mal die Gefühle beiseite und widmen uns den Fakten zu.
Technische Daten
Das Objektiv wird bei Olypedia ausführlich beschrieben. Ich erlaube mir darum, nur die Eckdaten zu nennen und auf die Besonderheiten einzugehen.
- Brennweite: 90mm
- Lichtstärke: 1:2
- Blendenbereich: 2-22
- Kürzeste Entfernung: 40cm
- Gewicht: 550g
- Baulange: 71mm
- Max. Durchmesser: 72mm
- Filtergewinde: 55mm

Im Linsenschnitt ist zu erkennen, dass sich das Objektiv aus neun unterschiedlich geschliffenen Linsen zusammenstellt.
Das Objektiv verfügt über Floating Elements. Das bedeutet, das sich die Linsengruppen, in Abhängigkeit der Entfernungseinstellung unterschiedlich bewegen. Dank dieser Eigenschaft hat das Objektiv hervorragende Abbildungsleistung im Nah- und Fernbereich.
Testsetting
- Canon EOS R6
- URTH Canon RF zu OM Adapter
- Unsauber ausgeleuchtet
- ISO 200
Testbilder
Die Bilder sind in meinem Wohnzimmer entstanden, wo keine Laborbedingungen herrschen und ich beim Ausrichten des Motives fast wahnsinnig wurde.
Nachfolgende Bilder wurden mittels der DXO Bildbearbeitungssoftware ins JPG Format (100%) umgewandelt. Es wurde nur ein Weissabgleich ohne weiteren Korrekturen durchgeführt.
Fazit
Wer gerne mit seinem Objektiv interagiert, mit Blende und Schärfe herumspielt, wird von dieser Linse nicht enttäuscht werden. Doch wer lieber ein Knöpfchen drückt zum Scharfstellen, der lässt besser die Finger davon. Es ist wie ein Ruderboot verglichen mit einem Motorboot.
Die Abbildungsleistung der Linse ist aus meiner Sicht sehr gut. Das Objektiv gibt kleine Details durch alle Blenden, von der Mitte bis zum Rand, scharf wieder. Ab Blende 11 dunkelt das Objektiv etwas ab. Ab Blende 16 empfinde ich das Bild als nicht mehr ganz so scharf.
Man muss bedenken, dass es sich um ein Vintage Objektiv handelt und es nicht einem aktuellen High-End Objektiv gleichsetzen sollte. Wer ein knackscharfes Bild sucht, der sollte sich nach einem aktuellen Objektiv umsehen. Denn wie zuvor bereits angedeutet, soll das Hauptmerkmal dieser Linse in ihrem aussergewöhnlichen Bokeh liegen. Was es einem ermöglicht, Bilder zu gestalten, wie es mit modernen Objektiven nicht mehr möglich ist. Wer den Vintage-Look sucht, der wird von diesem Objektiv nicht enttäuscht werden!
Impressionen
In den nachfolgenden Bildern ist zu erkennen, wieso diesem Objektiv, ein Ruf als Bokehmonster vorauseilt.





















Noch nicht genug? Ich beginne gerade erst mit dem Ablichten von Motiven mit diesem Objektiv. Neue Bilder werde ich in den Altglaswelten veröffentlichen.